Sonntag, 23. Mai 2010

Cooper Pedy

Die letzte Nacht haben wir in einem Zimmer 6,5 Meter unter der Erde verbracht. Und das nicht, weil wir in einen Kerker geworfen worden sind, sondern weil wir für das Zimmer bezahlt haben. Genau genommen haben wir extra in Cooper Pedy gestoppt, weil die Stadt dafür bekannt ist, dass es im Sommer so warm wird, dass viele Häuser unter der Erde in ehemaligen Opal-Minen liegen und wir uns das unbedingt mal angucken wollten. Eigentlich war es wirklich lustig. Vor allem, weil wir auch in einer Kirche waren, die Komplett in einem solchen alten Stollen unter der Erde liegt. Und da die Gegend, wie man sich eigentlich denken kann, für ihre Opale berühmt ist, haben wir gestern hunderte Shops abgeklappert, damit ich mir ein Andenken kaufen konnte.

Und da Cooper Pedy außerdem auch noch sehr nah am Dingo-Zaun liegt haben wir uns heute Morgen über eine Schotterpiste aufgemacht um diesen zu betrachten. Eigentlich hat man auch außer einem langen Stück Zaun nichts gesehen, aber wenn man weiß, wie lang das ganze Ding eigentlich ist, wird es regelrecht zu einer Attraktion.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Ab durch die Mitte

Das war die letzten paar Tage unser Motto. Denn wir haben uns von Darwin aufgemacht um nach Alice Springs zu kommen und von dort aus sind wir mit einem Guide und einer total lustigen Gruppe ins Outback gefahren um dort den Uluru, die Olgas und den Kings Canyon zu sehen. Der erste Tag am Canyon war wunderschön, sonnig und wir haben unsere Wanderung total genossen.


Abends sind wir dann mitten in den Busch gefahren und haben dort ein riesiges Feuer gemacht, auf dem wir gekocht haben und um das wir alle gesessen haben und einen wunderschönen Abend verbracht haben. Allerdings wurde es Nacht fürchterlich kalt und es war wirklich nötig am Feuer zu sitzen und alle möglichen Sachen anzuziehen, damit es nicht zu kalt wurde. Aber da wir unsere Schlafsäcke hatten und außerdem jeder einen ganz besonderen Schlafsack bekommen haben, einen so genannten Swag, der wie ein Schlafsack aus einem wasserfesten Material ist und der unten eine Matratze beinhaltet, wurde die Nacht unter den Sternen einfach wunderbar. Wir sind unter Sternschnuppen eingeschlafen und am nächsten Morgen an den letzten Resten unseres Feuers aufgewacht, das wir wieder entfacht haben und auf dem wir unser Teewasser gekocht haben.

Dann haben wir uns schon vor dem Sonnenaufgang auf unseren Weg zum Uluru gemacht und dabei noch mal mitten im Nirgendwo gestoppt um einen unvergesslichen Sonnenaufgang über Mt. Connor zu bewundern. Traumhaft!

Und dann hat sich alles geändert. Denn es hat mitten in der Wüste angefangen zu regnen und während wir unsere Wanderung in den Olgas unternommen haben, waren wir in so ziemlich alle Klamotten eingewickelt, die wir mit uns mit hatten.

Trotzdem hat es wirklich noch Spaß gemacht, schließlich hatten wir immer noch die Aussicht den Uluru in seinem schönsten Abendrot zu sehen. Leider hat sich das aber überhaupt nicht erfüllt, denn als wir zusehen wollten wie die Sonne untergeht war der Himmel von einer geschlossenen Wolkendecke überzogen und anstatt wundervoller Rottöne war alles nur grau und nebelig… Naja, wir hatten immer noch die Hoffnung auf einen Sonnenaufgang und da die Nacht, die wir draußen im Regen in unseren Swags verbracht haben dank einer alten und nicht ganz dichten Zeltplane auch nicht zu ekelig geworden ist waren wir vor Sonnenaufgang auch diesmal noch voller Tatendrang. Nur geholfen hat es uns leider nicht, denn wie wir feststellen mussten, als es langsam hell wurde hatte sich die Wolkendecke nicht verzogen und auch aus dem Sonnenaufgang ist nichts geworden.

Naja, wenigstens haben wir den Uluru gesehen, wir waren da. Natürlich haben wir jetzt keine dieser berühmten Bilder machen können, aber dafür haben wir etwas, was viel, viel seltener ist. Wir haben den Uluru im Regen gesehen. Nur ca.1% aller Besucher haben dieses „Glück“. Wenigstens etwas, dass wir mit nach Hause nehmen können…

Donnerstag, 13. Mai 2010

Darwin

So, es hat uns ganze 6 Tage gekostet, aber wir sind nun am nördlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Wir haben es bis Darwin geschafft! Es ist unglaublich warm (tagsüber so ca. 36°C und auch nachts wird es wohl nicht viel kühler als 26°C), aber da die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist kann man es sogar noch relativ gut aushalten. Und da wir nach der anstrengenden Fahrt der letzten Tage gerade eh nur auf einem Campingplatz entspannen, hin und wieder in den Pool springen und sonst auf unserer Luftmatratze im Schatten liegen, leben wir zur Zeit hervorragend.

Und jetzt aber etwas nicht ganz so entspannendes. Schließlich hat der Norden noch wesentlich mehr zu bieten, als Ruhe und Erholung. Hierbei geht es um Nervenkitzel und zwar um Nervenkitzel der ganz besonderen Art:

Ob ich da wirklich schwimmen war? Na was glaubt ihr denn, wozu sollte ich sonst meinen Bikini angezogen haben? Klar bin ich in der Quelle gewesen. Und zwar zusammen mit ca. 20 anderen Leuten und erst nachdem ich am Informationspunkt die Auskunft bekommen habe, dass das ein offizieller Badeplatz ist. Außerdem war das Wasser einfach wunderbar.

Nicht ganz so wunderschön war das Wasser allerdings etwas weiter außerhalb von Darwin. Dafür war der Nervenkitzel umso größer, als wir uns mit einem Boot aufgemacht haben um dann tatsächlich ein paar Krokodile in freier Wildbahn zu entdecken. Aber es hat sich so was von gelohnt! Oder habt ihr schon mal ein 3,5 Meter Krokodil ca. 2 Meter hoch aus dem Wasser springen sehen? Jetzt aber die Geschichte mal etwas genauer. Auf unserem Weg aus Darwin in einen National Park haben wir eine Bootstour auf einem Fluss gemacht in dem jede Menge Krokodile leben. Und damit man die auch zu sehen bekommt fährt man mit einem speziellen Boot auf den Fluss und die Mannschaft hängt dann Fleischköder über Bord. Da die Krokos aber nicht dumm sind kommen sie natürlich sofort zum Boot und in dem Moment wo die Crew das Stück Fleisch aus der Reichweite des Krokos zieht springt das ganze Monstrum hinter dem Fleisch her und krallt es sich in einer Höhe von 1,5-2 Metern über der Wasseroberfläche. Wow!

Und dann haben wir uns gleich zu dem nächsten „wow“-Moment aufgemacht auch, wenn dieser eher unbeweglich und bei weitem nicht so gefährlich war, wie die Krokodile. In dem Nationalpark in den wir gefahren sind haben wir uns nämlich mit die ältesten Felsenzeichnungen angeguckt, die man in ganz Australien finden kann. An dieser Stelle sollen die Menschen gelebt haben, die als erstes die Schöpfungsgeschichte der Aborigines erzählt haben und dann vor deren Felszeichnungen zu stehen ist schon relativ beeindruckend.

Dienstag, 4. Mai 2010

Cairns

Man kann es glauben, oder auch nicht, aber wir haben es tatsächlich bis Cairns geschafft. Der nördlichste Punkt unserer Reise an der Ostküste ist erreicht und jetzt werden wir uns langsam aber sicher weiter nach Westen bewegen, und dann auch schon bald wieder nach Hause kommen. Aber erstmal genießen wir die die letzten Monate hier so gut, wie wir nur können.

Und genossen haben wir Cairns auf jeden Fall. Zwar gibt es schöneres, als eine ausklingende Regenzeit, die dich noch 7-mal täglich mit Schauern überrascht, die alles nur noch schwüler machen und eigentlich hätten wir uns anstatt der Wolken schon ein bisschen mehr Sonne gewünscht, aber wir haben trotzdem das Beste aus Cairns gemacht und das war in diesem Fall wirklich atemberaubend! Was man dazu braucht? Eigentlich ganz einfach: Freunde und das Greate Barrier Rief aus nächster Nähe. Und da wir beides hatten war unser Aufenthalt einfach perfekt. Denn die meisten Tage haben wir mit zwei Mädels aus Bremen verbracht, die wir schon vor Wochen kennen gelernt haben und die wir seit dem regelmäßig wieder treffen und mit denen wir uns total angefreundet haben. Wir hatten also wirklich unseren Spaß auf gemeinsamen Ausflügen, beim Bratwurst Essen und Wein trinken.

Und was das Rief betrifft? Wir habe gleich an unserem ersten Tag in Cairns ein super Angebot für ein Tauchboot bekommen und auch gleich zugeschlagen. Also haben wir noch drei weiter Tauchgänge weit draußen auf dem Meer absolviert und es hat sich ja so was von gelohnt. Wahrscheinlich war dieser Tag einer der besten, die wir in der ganzen Zeit in Australien hatten. Die Farben und Formen der Korallen und Fische waren einfach so etwas von beeindruckend und wir haben alles gesehen. Von Fischen die gerade mal so groß sind wie ein Fingernagel, bis hin zu Fischen, die ohne Probleme einen Meter lang waren. Es war einfach nur wahnsinnig toll! Und dann haben wir da unten auch noch zwei ganz besondere Dinge entdeckt, die den Tag wohl für immer unvergesslich machen werden: Wir haben Clownfische gesehen und konnten sogar auch ein Video von ihnen machen, wie sie durch ihre Anemonen schwimmen und gleich am Ende des ersten Tauchgangs haben wir einen Hai gesehen!!!