Samstag, 26. Dezember 2009

Unser Weihnachten ohne euch

Unser Weihnachten war zwar völlig anders, als das was wir von Deutschland gewohnt sind und eigentlich hat man bei 28°C auch keine Weihnachtlichen Gefühle, aber irgendwie war es auch besonders.

Am 24.12 war ich morgens noch mal auf meiner Farm arbeiten, aber mein Boss hat uns schon früher nach Hause gehen lassen, als es üblich ist. So konnte ich also schon gegen Mittag zurück im Hostel sein und den Tag hier mit den Anderen genießen.

Nachmittags haben wir eine Schnitzeljagd gemacht, die sich eine Engländerin ausgedacht hat, die in unserem Nebenraum wohnt. Zwar waren manche der Rätsel gar nicht so einfach, aber mit etwas Schummeln hat meine Gruppe schließlich zuerst das Lösungswort herausgefunden und wir konnten den Schatz unter dem Weihnachtsbaum in der Küche bergen… Natürlich waren wir nett und haben die Süßigkeiten, Bundstifte und viele weitere Kleinigkeiten mit allen geteilt.



Danach gab es bei uns ein köstliches Weihnachtsessen, das Alex für uns vorbereite hatte. Wir haben Hühnchen in Schinken gewickelt und das zusammen mit Kartoffeln und Möhren im Ofen backen lassen. Dazu gab es zum ersten Mal seid Wochen Cola und wir haben es wirklich genossen! Schließlich hatten sich die Besitzer des Hostels etwas wirklich Schönes für den Abend ausgedacht. Sie haben mitten in der Küche einen Projektor aufgebaut und an diesen einen Computer angeschlossen, auf dem wir per GoogleEarth allen Andern zeigen konnten, wo wir wohnen. Und da es mittlerweile viele, wirklich gute dreidimensionale Bilder gibt, konnte man von vielen Gegenden einen wirklich guten Eindruck bekommen. Also wollte auch ich gerne zeigen, von wo ich komme und habe geduldig gewartet, bis ich an der Reihe war. Und was war dann??? Unser Haus gab es einfach nicht! Es ist auf den Bildern noch nicht gebaut und man kann nur den Bauplatz sehen… Das war vielleicht eine Enttäuschung für mich aber irgendwie war es auch ganz lustig zu sagen „ ach, da wo ihr gar nichts sehen könnt, da wohne ich“.

Da die Australier aber wie die Engländer Weihnachten erst am 25.12 feiern, gingen die Überraschungen vom Hostel am nächsten Tag noch weiter. Wir hatten alle zusammen beschlossen, dass wir Wichteln wollen und so hatte jeder ein kleines Geschenk für jemand anderen besorgt und unter dem Weihnachtsbaum platziert. Dass es Geschenke geben würde wussten wir also, allerdings haben wir nicht mit dem gerechnet, was dann tatsächlich in der Küche auf uns gewartet hat. Denn als wir uns am Morgen zum Auspacken getroffen haben waren nicht nur die gegenseitigen Geschenke in der Küche, sondern es gab auch noch für jeden der Bewohner des Hostels einen Weihnachtssocken, in dem Süßigkeiten, ein Knallbonbon usw. waren. Außerdem hat Julian den Weihnachtsmann gespielt und die ganzen Geschenke verteilt. Man, was haben wir gelacht! Und dann gab es gleich noch eine kleine Überraschung für uns alle. Denn das Hostel hatte in der letzten Zeit alle Post zurückgehalten, die für Weihnachten bestimmt war und wir haben sie schließlich unter dem Weihnachtsbaum gefunden. Es war wirklich schön, Päckchen und Karten von Zuhause zu bekommen und zu gucken, was die Anderen so bekommen haben.

Nach dem Auspacken haben sich alle gleich ans Kochen, Braten und Backen gemacht, denn nachmittags sollte es ein gewaltiges gemeinsames Essen geben, zu dem jeder etwas beisteuern sollte. Allerdings wäre das beinahe daneben gegangen, denn mitten im schönsten Brutzeln sind plötzlich alle Gasflammen ausgegangen und waren einfach nicht mehr an zu bekommen. Panik!!! Relativ schnell hat sich dann herausgestellt, dass das Gas leer war. Ja, eigentlich sollte man auf so etwas vorbereitet sein, aber war leider niemand. Deswegen ist Jessie dann in aller Hektik aufgebrochen um neues Gas zu besorgen damit unser Weihnachtsessen doch noch stattfinden kann. Und wie auch immer, es ist ihm gelungen! Also haben wir schließlich mit einer Stunde Verspätung alle zusammen gesessen und Köstlichkeiten aus aller Welt genossen.

Ich kann euch sagen, verhungert sind wir an Weihnachten bestimmt nicht!